Wasserkraft
Die Wasserkraft gehört zu den sogenannten regenerativen, also erneuerbaren Energiequellen. Wasserkraft, auch als Hydroenergie bezeichnet, bezieht sich auf das energetische Potenzial fließenden Wassers, dessen Strömungsenergie mit Hilfe geeigneter Apparaturen nutzbar gemacht werden kann. Traditionell waren dies mechanische Mühlenräder. Die Wasserkraft ist somit eine der ältesten, nutzbar gemachten Energiequellen der Menschheit. Heutzutage allerdings sind Mühlräder seltener im Gebrauch, und die Nutzung der Hydroenergie findet über komplexe Wasserkraftwerke statt. Dort wird sie in elektrische Energie umgewandelt, und kann dann in ein bestehendes Stromnetz eingespeist oder auf andere Arten gespeichert werden.
Physikalisch entsteht die Wasserkraft durch die nach unten weisende Fließkraft des Wassers, die wiederum durch die Anziehung des Wassers von der Schwerkraft der Erde verursacht wird. Die dem Fluss vorrausgehende natürliche Hochlage des Wassers entsteht durch vorheriges Verdunsten und Ansammeln in Wolkengebilden, und die anschließende Entladung als Regen sowie durch hochgelegene Flüsse oder Quellen, die auf ihrem Flussweg vom Menschen durch Wasserräder aufgehalten werden.
Weltweit ist Wasserkraft eine der zur Zeit wichtigsten und zukunftsweisenden regenerativen Energiequellen. Bereits über 15% der gegenwärtig global erzeugten Energie werden aus Wasserkraft gewonnen; damit nimmt die Wasserkraft eine führende Position als Energiequelle noch vor dem Erdöl und der Kernenergie ein. In Deutschland liegt der Anteil der Wasserkraft noch hinter dem der Solar- und Windenergie zurück, wiewohl er auch hier über 5% an der gesamt erzeugten Energie beträgt.
Die für die Nutzbarmachung von Wasserkraft nötigen Wasserkraftwerke basieren auf Stauanlagen, in denen das Wasser auf höchstmöglichem Level zurückgehalten wird, um beim Abfluss schnellstmögliche Kraft zu erreichen. Dieses wird dann wird auf eine sich drehende Apparatur (eine Turbine oder ein Rad) abgelassen, welche durch die Wasserkraft mit hoher Drehzahl rotiert und entweder unmittelbar oder mittels eines Getriebes ihre mechanische Energie an eine Generatorwelle weiterleitet, die diese dann in elektrische Energie umwandelt.
Im ökologischen Gesamtzusammenhang werden Wasserkraftwerke oft als problematisch betrachtet, da mit ihrem Bau und Betrieb erhebliche Eingriffe in die Landschaft, das Ökosystem und den Wasserkreislauf einhergehen können, die in dieser Form bei der Errichtung von Windkraftanlagen und Solaranlagen nicht auftreten. Eine Möglichkeit, dieser Kritik zu entgehen, wäre die Inbetriebnahme vieler, kleiner Wasserkraftwerke im Gegensatz zu überdimensionierten, mit denen oft irreversible Schäden für Natur, Tier und Mensch verbunden sind.